Projektbeschreibung

19. Okt 2019

Projektbeschreibung

Oft ist den Menschen nicht bewusst, dass sie Teil eines historisch wichtigen Prozesses geworden sind, weil sie in den Momenten des Erlebte nicht als so bedeutend wahrnehmen. Was kann der Einzelne schon bwirken? Erst Jahre oder sogar Jahrzehnte später reift das Bewusstsein, dass sich in Folge eines bestimmten Ereignisses etwas in der Gesellschaft grundlegend verändert hat und man dabei gewesen ist.

Die Friedliche Revolution 1989 bis 1990, welche gewaltfreie Initiativen, Proteste und Demonstrationen umfasst, war ein wichtiges Ereignis der Wendezeit. Die BürgerInnen der DDR gingen auf die Straße und verschafften sich auf diese Weise Gehör - so auch in Quedlinburg. Noch heute sind diese Erinnerungen präsent und sollen 30 Jahre danach nicht nur wiedergegeben, sondern vor allem reflektiert sowie ihre Auswirkungen bis heute beleuchtet werden. 

Die Veranstaltung war in drei verschiedene Teile geteilt: Festvortrag – World Café – Podiumsdiskussion. Prof. Dr. Henning Schluß von der Universität Wien hielt zu Beginn der Veranstaltung eine Festrede, in der er einen kurzen Einblick in die damalige Zeit und auch die Stimmung 1989 gab. Dabei berichtete er vor allem von seinen eigenen Erfahrungen zu dieser Zeit in Quedlinburg. 1989 war Prof. Dr. Henning Schluß im diakonischen Jahr auf dem Marienhof in Neinstedt und regelmäßig in der „Haltestelle“ (heute: Offenes, Evangelisches Kinder- und Jugendhaus „Haltestelle“) zu Gast. Darüber hinaus war er Mitwirkender im „Neuen Forum“. Als studierter Theologe und Erziehungswissenschaftler zog er einen reflektiertenn Blick von den gesellschaftlichen Gegebenheiten 1989 in Quedlinburg bis in die Gegenwart. Im Anschluss daran kamen die TeilnehmerInnen mit den Besuchern des Abends selbst ins Gespräch. Aus der Festrede stellte Prof. Dr. Schluß vier Thesen zusammen, die anschließend an seinen Beitrag im World Café von den Anwesenden diskutiert wurden. So bekamen es zu einem regen Austausch aller Anwesenden. Nach einer Pause mit Verpflegung erfolgte abschließend eine gemeinsame Podiumsdiskussion mit Frau Kathrin Thiele, Frau Kristina Fischer-Gerloff, Herr Uwe Barz, Herrn Hans Christoph Jaekel und Herrn Prof. Dr. Schluß. Moderiert wurde dieser Teil von Herrn Andreas Montag, Redakteur bei der Mitteldeutschen Zeitung. Dies gab den Anwesenden selbst noch einmal die Chance mit allen anderen ihre damaligen Erfahrungen und Emotionen zu teilen.