Jüdischer Friedhof Quedlinburg - Von der Brache zum Gedenkort

Jüdischer Friedhof Quedlinburg - Von der Brache zum Gedenkort

Träger des Projekts ist der Dachverein Reichenstraße e.V. Gemeinsam mit Jugendlichen wird der jüdischen Geschichte Quedlinburgs nachgegangen und der Jüdische Friedhof soll zu einem Gedenkort dieser hergerichtet werden.

Der Jüdische Friedhof Quedlinburg ist einer von etwa 50 jüdischen Friedhöfen in Sachsen Anhalt, die als verwaist gelten. Das Gelände ist eine Grünfläche mit einem Gedenkstein. Es wird vermutet, dass unter der Grasnarbe noch alte Grabsteine zu finden sind. Das Ziel der Initiative "Jüdischer Friedhof Quedlinburg" ist, aus dem heutigen, praktisch 364 Tage im Jahr verschlossenen, Friedhof wieder einen Ort des Gedenkens zu machen. 

  1. Daher sollen bei diesem Projekt im Förderjahr 2019 folgende Schritte verwirklicht werden:
  2. 1.   Gründung einer "Paten"gruppe aus Schüler*innen, max. 12 TeilnehmerInnen des Netzwerks „Schule ohne     Rassismus – Schule mit Courage“ Harzkreis,
  3. 2.   Sensibilisierung der Gruppe zum Thema "Juden in Quedlinburg mittels Workshops,
  4. 3.   Aufspüren vergrabener Grabsteine mittels Georadar, 
  5. 4.   Gestaltung eines Entwurf für einen Gedenkstein für die Juden in Quedlinburg "Stele der Erinnerung".


Das Projekt wurde am 19. August 2019 vom Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie Quedlinburg für förderbar erklärt und endet am 31.12.2019.

Der Dachverein Reichenstraße e.V. begann nach der Teilnehmerakquise nach den Sommerferien mit den ersten Veranstaltungen, um ein Grundverständnis und eine für alle TeilnehmerInnen gleiche Ausgangsbasis zu schaffen. 

Am 11. September fand die Buchvorstellung "Zerstörte Lebenswelten - Juden in Quedlinburg 1933 - 1945" durch Herrn Dr. Eberhard Brecht statt sowie der Vortrag "Wir erinnern - Lebendige Erinnerungskultur" durch Frau Jennifer Fulton. Ein erstes Netzwerktreffen erfolgte am 15. Oktober 2019, wo die TeilnehmerInnen gemeinsam zum Thema "lebendige Erinnerungskultur" eine Ideensammlung vornahmen und es einen Impuls zur Stele der Erinnerung gab. Auch Gesprächskreise und die ersten Schritte für die Konzeption der Stele waren Teil des Treffens. Damit nicht nur eine theoretische Beschäftigung mit dem Thema stattfindet, erhielten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, am 27. Oktober von Herrn Olaf Eiding an einer Stadtführung unter der Thematik "Jüdisches Leben in Quedlinburg" mit anschließendem Besuch des Jüdischen Friedhofs Quedlinburg. Gemeinsam nahmen die TeilnehmerInnen am 9. November an der Gedenkveranstaltung zu den Pogromen teil.

Über diese bisher erfolgten Veranstaltungen werden noch weitere Netzwerktreffen durchgeführt, bei denen eine Konkretisierung und die ersten Planungsabläufe zur Stele der Erinnerung sowie die Planung und Vorbereitung einer Ausstellung zum Jahresende besprochen und angegangen werden. Darüber hinaus soll noch eine Georadaruntersuchung auf dem Jüdischen Friedhof Quedlinburg durchgeführt und ausgewertet werden.

An diesem Projekt nehmen 11 Jugendliche teil, die von der SEK Bosseschule Quedlinburg und dem GutsMuths Gymnasium Quedlinburg kommen.