Wanderausstellung in der Marktkirche

Wanderausstellung in der Marktkirche

„…vergiss die Photos nicht, das ist sehr wichtig…“ Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus

In Kooperation mit der Regionalkoordination „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Harzkreis des Kulturzentrum Reichenstrasse und der Evangelischen Kirchengemeinde Quedlinburg wurde die Wanderausstellung „…vergiss die Photos nicht, das ist sehr wichtig…“ nach Quedlinburg geholt.

Die Ausstellung ist vom 19.04. bis zum 05.05. in der Marktkirche St. Benedikti zu sehen.

In dieser Ausstellung werden die Lebens- und Leidenswege der Familien Laubinger, Lauenburger, Thormann, Stein, Steinbach und Ansin dokumentiert. Gegenüber anderen Opfern des Nationalsozialismus ist die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma weniger bekannt und häufig vernachlässigt wurden. Grundlage der Ausstellung sind die Arbeiten des Fotografen Hanns Weltzel aus Dessau-Roßlau.

Wer waren die von Weltzel Fotografierten und was geschah mit ihnen? Diesen Fragen sind Prof. Eve Rosenhaft von der Universität Liverpool und Jana Müller vom Alternativen Jugendzentrum Dessau nachgegangen. Nach vielen Jahren der Forschungen, zunächst unabhängig voneinander, dann gemeinschaftlich, haben sie im Gedenken an die Opfer eine Wanderausstellung herausgebracht.

Zur Eröffnungsveranstaltung am 19. April gab Jana Müller Einblicke in ihre Recherchearbeit, ebenfalls zu Gast an diesem Abend war Raffaela Laubinger, die Nachfahrin einer der fotografierten Familien.

Umrahmt wird dieser besondere Anlass von drei Künstler*innen: Markus Reinhardt (Violine), Krystiane Vajda (Stimme) und Roger Moreno (Akkordeon). Sie präsentieren Poesie und Musik der Sinti und Roma. Die ausgewählten Kompositionen und Gedichte stammen zum Teil von Holocaust-Überlebenden, die von Krystiane Vajda und Markus Reinhardt in einem gemeinsamen Projekt, mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, interviewt worden sind.